Der Wald ist Klimaschützer Nr. 1!Daher spielt die Waldwirtschaft auch eine so zentrale Rolle im Kampf gegen den Klimawandel.
Klimaschutzleistungen
Wald
Der Wald leistet einen erheblichen Beitrag zu den nationalen Klimaschutzanstrengungen: Jeder Hektar Wald absorbiert im Jahresdurchschnitt 8 Tonnen CO2. Diese 8 Tonnen lassen sich auf Grundlage des Berechnungsmodells herleiten, das von Prof. Andreas W. Bitter und Eva E. Neuhoff von der TU Dresden entwickelt wurde.1 Konkret heißt es darin: „Die aus dem zugewachsenen Derbholzvolumen abgeleiteten CO2-Äquivalente [werden] anteilig den stofflichen und energetischen Verwertungslinien zugeordnet und mit den entsprechenden Substitutionsfaktoren“ multipliziert. Für Deutschland ergibt sich daraus die Zahl 8 bzw. 8,1 t CO2/ha/a. Dieser Wert berücksichtigt „alle klimarelevanten Effekte des Zuwachses und der nachfolgenden Holzverwendung“. Ein gutes Drittel der Fläche Deutschlands ist bewaldet; das sind 11,4 Millionen Hektar Wald. Der Beitrag der deutschen Forst- und Holzwirtschaft zum Klimaschutz spiegelt sich in einer jährlichen Gesamtabsorption des Waldes von 127 Millionen Tonnen CO2 wider.
Der gesamte Kohlenstoffeffekt von Wald und Holz kann wie folgt aufgeschlüsselt werden: Durch Photosynthese und Holzzuwachs nehmen unsere Wälder CO2 auf und speichern den Kohlenstoff. Der reine Waldspeicher liegt dabei bei 58 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr. Doch die Speicherfunktion des Waldes ist nicht beendet, sobald das Holz in die Verwendung geht. Der Kohlenstoff bleibt auch nach der Holzverarbeitung in Produkten wie Möbeln oder Gebäuden gebunden. Der zusätzliche Holzproduktespeicher liegt dabei noch einmal bei 3 Mio. Tonnen CO2 im Jahr.
Aber auch neben seinen reinen Speichereffekten hat der Wald noch Einiges mehr zu bieten.
Ein weiterer positiver Effekt der Holznutzung ist, dass endliche fossile Energieträger ersetzt werden (dazu zählen beispielsweise Gas, Kohle oder Öl). Dies geschieht einerseits über die Holzverbrennung, wobei energetisch 36 Mio. Tonnen CO2 substituiert werden. Zum anderen ist es von Vorteil, dass Holzprodukte in der Regel weniger Energie in Herstellung und Entsorgung benötigen als Produkte, die aus anderen Materialien hergestellt werden. Die sogenannte stoffliche Substitution der Holznutzung lässt sich jährlich mit 30 Mio. Tonnen CO2 beziffern.
Zusammengenommen ergibt sich, dass der deutsche Wald mit all seinen Kohlenstoffeffekten pro Jahr den nationalen CO2-Fußabdruck um 127 Millionen Tonnen reduziert.
1 Bitter, A./ Neuhoff, E. (2020): Modell zur Honorierung der CO2-Bindung im Wald. – In: Holz-Zentralblatt, Jg. 146 (37), S. 671. Online unter: shorturl.at/ktyBT


