Waldbesitzende
forsten auf
Die Forstwirtschaft ist ein regionales Handwerk. Knapp die Hälfte des deutschen Waldes verteilt sich auf rund 2 Millionen private Waldbesitzende. Nur circa 7 Prozent des Waldes in Deutschland gehören größeren Betrieben mit mehr als 1.000 Hektar Wald.1 Tatsächlich bewirtschaften mehr als 95 Prozent der Waldbesitzer im Durchschnitt weniger als 20 Hektar.
Waldbauern kommen aus der Mitte der Gesellschaft. Aber was macht ein Waldbauer? Die wichtigste Aufgabe ist die Bestandssicherung, die Waldpflege und die Pflanzung klimastabiler Wälder. Um die klimaschützende Funktion des Waldes zu erhalten, werden regelmäßig hiebreife Bäume entnommen und weiterverarbeitet sowie neue Bäume gepflanzt. Mit der Nutzung des entnommenen Holzes bleibt CO2 dauerhaft in Holzprodukten gebunden; die CO2-Pumpe bleibt dauerhaft am Laufen.
Deutschlandweit stehen Waldbäuerinnen und Waldbauern aktuell vor immensen Herausforderungen. Laut Bundeswaldinventur wurden Kalamitäten auf 2 Millionen Hektar oder 19 Prozent des Holzbodens festgestellt. Der Wald ist an vielen Stellen geschädigt und geschwächt.

Dabei leistet nachhaltig bewirtschafteter Wald einen deutlich größeren Beitrag zum Klimaschutz als Waldwildnis. In einem Wald ohne Bewirtschaftung ist die Kapazität, CO2 aufzunehmen, irgendwann ausgeschöpft, denn der Wald ist kein stabiler Kohlenstoffspeicher Wirtschaftswald hingegen bindet CO2 nicht nur im wachsenden und stehenden Holz, sondern auch im entnommenen und verarbeiteten Holz.
Eine nachhaltige Bewirtschaftung hält somit die ‚CO₂-Pumpe Wald‘ am Laufen. Und der Wald schafft, was kein anderer Wirtschaftssektor kann: Er entzieht der Atmosphäre auf natürliche Weise CO₂ und speichert Kohlenstoff. Nur durch nachhaltige Waldbewirtschaftung kann diese Leistung erhalten bleiben. Damit diese Arbeit weiterhin ökonomisch möglich ist, muss die Gesellschaft den Waldbauern nicht nur Gestaltungsspielraum geben, sondern diese Leistungen endlich angemessen honorieren.