Gesetzeslage reformieren
Realistische Senkenziele für den Wald
Der Wald leistet durch die CO2-Bindung, Holznutzung und Substitutionseffekte einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz. Doch im Klimaschutzgesetz (KSG) und der europäischen LULUCF-Verordnung wird diese Leistung unzureichend abgebildet und mit teils unrealistischen Erwartungen verknüpft.
Seit der Reform des Klimaschutzgesetzes im Juli 2024 wird zwar die Sektorentrennung in Industrie, Verkehr oder Gebäude aufgegeben, doch der LULUCF-Sektor (Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft) wird weiter mit eigenen Minderungszielen separat ausgewiesen (§ 3a KSG).
Bis 2030 sollen demnach in Deutschland 25 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente jährlich, bis 2040 sogar 35 Millionen t CO2-Äquivalente und ab 2045 40 Millionen t CO2-Äquivalente zusätzlich gebunden werden. Auf europäischer Ebene sieht die LULUCF-Verordnung bis 2030 eine CO2-Senke von 310 Millionen Tonnen pro Jahr vor.
Erreichbar wären die Vorgaben allenfalls durch drastische Einschränkungen der Holznutzung (30–50 %) – mit gravierenden Nachteilen für den dringend nötigen Waldumbau, für die Funktion des Waldes als CO2-Pumpe sowie für Unternehmen und Jobs in wichtigen Branchen.
Gleichzeitig blendet die derzeitige Bilanzierung wichtige Klimaschutzleistungen des Waldes aus: Substitutionseffekte werden anderen Sektoren zugerechnet, während jede Holzernte als Emission gilt. So entsteht ein verzerrtes Bild der tatsächlichen Klimaleistung von Wald und Holznutzung.
Das Klimaschutzgesetz muss deshalb dringend reformiert werden. Nur realistische Ziele, die die Klimaschutzleistungen des Waldes vollumfänglich betrachten, würdigen und sichern auch in Zukunft seine Funktion als unverzichtbarer Klimaschützer.

Substitutionseffekte berücksichtigen
Klimaschutzgesetz reformieren
Bislang werden im KSG und der EU-Verordnung nur die CO2-Speicherwirkung erfasst, die Substitutionseffekte bleiben unberücksichtigt. Dabei ersetzen Holzprodukte klimaschädliche Materialien im Bau, sparen Energie und tragen so zusätzlich zur CO2-Reduktion bei.
Das Klimaschutzgesetz muss reformiert werden. Die Senkenziele für den Wald sind an die Realität des Klimawandels anzupassen – ebenso wie die europäische LULUCF-Verordnung. Auch der Wissenschaftliche Beirat für Waldpolitik beim BMEL1 spricht sich in seiner Stellungnahme klar dafür aus. Nur mit realistischen Vorgaben kann der Wald als aktiver Klimaschützer erhalten bleiben – für uns alle und für kommende Generationen.
1 WBW (2024). Online unter: Quelle ansehen...
Klimaschutzgesetz Wald ist Klimaschützer: Das Klimaschutzgesetz legt fest, wie Deutschland seine Klimaziele erreichen will. Dabei spielt der Wald eine zentrale Rolle, denn er bindet CO₂, speichert Kohlenstoff und ersetzt fossile Rohstoffe. Dennoch wird die tatsächliche Leistung des Waldes im Gesetz bislang nur unzureichend berücksichtigt.
Seit der Reform des Klimaschutzgesetzes im Jahr 2024 gelten neue Regeln. Zwar wurde die strikte Trennung der Sektoren aufgehoben, doch der Bereich Landnutzung und Forstwirtschaft (LULUCF) bleibt mit eigenen Senkenzielen bestehen. Bis 2030 sollen 25 Millionen Tonnen CO₂ jährlich zusätzlich gebunden werden. Diese Ziele sind ehrgeizig, aber oft unrealistisch, weil sie klimabedingte Schäden nicht ausreichend einbeziehen.
Das Klimaschutzgesetz Wald ist Klimaschützer zeigt, dass Wälder mehr leisten, als das Gesetz abbildet. Holzprodukte speichern CO₂ über viele Jahre und ersetzen energieintensive Materialien wie Beton oder Stahl. Außerdem trägt nachhaltige Waldbewirtschaftung dazu bei, dass neue, klimastabile Wälder entstehen. Doch diese positiven Effekte werden im Gesetz nicht vollständig angerechnet. Dadurch entsteht ein verzerrtes Bild der tatsächlichen Klimaschutzleistung des Waldes.
Um den Beitrag des Waldes realistisch zu bewerten, braucht es eine Reform. Die Ziele müssen an die Folgen des Klimawandels angepasst werden. Außerdem sollten Substitutionseffekte und Produktespeicher stärker berücksichtigt werden. Nur so kann der Wald als natürliche CO₂-Senke langfristig erhalten bleiben.
Das Klimaschutzgesetz Wald ist Klimaschützer fordert, die Leistungen der Waldbesitzenden fair zu bewerten und zu honorieren. Nachhaltige Bewirtschaftung ist aktiver Klimaschutz. Wer den Wald stärkt, schützt das Klima – für heutige und kommende Generationen.